Stiftungsvermögen
Systematisch aus der Kapitalmarktfalle
Um bei einer erfolgreichen Vermögensanlage das Risiko zu minimieren, bedarf es einer gründlichen Gegenüberstellung von Ausgaben und Erträgen.
Wenn Anleiherenditen gegen Null tendieren und Aktienmärkte schwanken wie selten zuvor, wird es für Stiftungen oder andere vermögende gemeinnützige Körperschaften zur Herausforderung, das Kapital zu erhalten und die Zweckverfolgung wie gewohnt fortzusetzen. In einem solchen Kapitalmarktumfeld werden Anlagestrategien infrage gestellt und nicht selten kurzfristig geändert. Für eine erfolgreiche Vermögensanlage ist es jedoch unabdingbar, Strategien systematisch zu entwickeln, diszipliniert umzusetzen und durchzuhalten. Dies bedarf der Planung der wesentlichen Zahlungsströme zur Ermittlung der Renditeanforderung als bestimmende Größe der Anlagestrategie.
Dabei sind zunächst alle zwingenden laufenden Verwaltungskosten zu erfassen. Sodann sind die unveränderlichen Ausgaben für satzungsmäßige Zwecke aufzunehmen. Davon abzugrenzen sind die sonstigen geplanten Projektkosten, die als variabel bewertet werden. Dabei ist es notwendig, eine Ausgabenuntergrenze zu definieren und Positionen herauszuarbeiten, die temporär reduziert werden könnten, sollte die Einnahmenseite dies erfordern. Die entsprechende Ertragsplanung setzt die Aufnahme des Vermögens und seiner Komponenten voraus. Auf dieser Basis sind die wahrscheinlichen zukünftigen Erträge zu ermitteln, differenziert nach verwendbaren Einnahmen und Kurserträgen.
Zuletzt müssen die planmäßigen Ausgaben den voraussichtlichen Erträgen gegenübergestellt werden. So erkennt die Stiftung, ob sich mit der aktuellen Zusammensetzung der Anlagen Erträge erzielen lassen, welche die Verwaltungskosten sowie die Projektkosten decken und an welchen Stellen nachjustiert werden muss. Auf dieser Grundlage müssen nun Portfolien entwickelt werden, welche die Anforderungen in Bezug auf die Ausgaben- und Einnahmenseite sowie die Risikotragfähigkeit gleichermaßen erfüllen.